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Zeitmaschinenpop für fleißige Beine
Nur den Bruchteil einer Gitarre dürfte die Software gekostet haben, mittels der Theo Luft, der laut eigener Aussage noch nicht einmal Triangel spielen kann, am Computer eigene Songs komponiert. Trotz ihre offensichtlichen Demotape-Qualität stießen die bisherigen Tracks des Wahlhamburgers bei ein paar befreundeten Musikern auf offene Ohren. Eine Band wurde gegründet, in der Janis Mavros (Drums), Siggi Förster (Bass) und Stefan Troschka (Gitarre) die Instrumente bedienen und Theo Luft, dessen Pseudonym auch als Bandname fungiert, hinter dem Mikrofon den Ton angibt. Ganz klassisch wird seither im Proberaum das Material geübt und am Sound gefeilt, der – trotz seiner ursprünglich modernen digitalen Herkunft – angenehm nach „früher“ klingt.

Bass und Schlagzeug agieren barrierefrei für fleißige Beine, die Gitarre sägt sich rhythmisch durch die Songs und Keyboard und Synthies reisen mit der Nintendo-Zeitmaschine rund 30 Jahre zurück in die Vergangenheit. Der ungeniert poppige Melodien formende Gesang Theos, der sporadisch Punk inhaliert und wieder aushustet, fügt sich als letztes Teil ins neonfarbene New Wave-Assoziations-Puzzle ein. Natürlich wird die Band die musikalische Verortung in den frühen 80ern oder sonstige Etiketten ablehnen – das ist Künstler-Ehrensache. Glücklicherweise klingen Theo Luft zu frisch und gegenwärtig, als dass hier von der ganzen Wahrheit oder geschweige denn von einer Retro-Band gesprochen werden kann. Theo Luft spielen Pop: ambitioniert und verquer, dabei aber eingängig und mitreißend.
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